Um die Blühkraft und reiche Ernte eines jeden Obstbaumes zu erhalten, muss er regelmäßig geschnitten werden. Je nach Art des Baumes kann der Zeitpunkt und die Schnitttechnik variieren. Im folgenden Artikel werde ich Ihnen hilfreiche Tipps geben und die Frage beantworten „Wann schneidet man Apfelbäume?“
Warum ist ein Schnitt wichtig?
Ein guter Schnitt ist für Obstbäume wichtig, da sie dadurch kräftiger, kontrollierter und gesünder wachsen. Ein Baum kann durch den Schnitt mehr Licht, Platz und Luft bekommen und wird dadurch ertragreicher.
Apfelbäume sind davon keine Ausnahme. Einkürzen, Umleiten und Auslichten sind unabdingbar für eine schöne Blüte und eine reiche Ernte und sollten deshalb jedes Jahr durchgeführt werden.
Wann schneide ich meinen Apfelbaum am besten?
Apfelbäume haben eine sogenannte Ruhephase, die von November bis März andauert und ist die Phase vor dem nächsten Wachstumsschub im Frühjahr. In dieser Phase kann ein Baum ohne Bedenken beschnitten werden.
Der Winterschnitt
Der beste Zeitpunkt für einen Winterschnitt ist im Februar oder März. Generell werden Obstbäume nach dem Frost geschnitten, da die Schnittwunden bei Temperaturen unter 0 Grad nicht schnell genug verheilen können und somit Krankheitserreger wie Schädlinge oder Pilze in das Innere des Baumes eindringen können.
Ich persönlich empfehle vor allen Gartenhobby Neueinsteigern, Apfelbäume nicht bei Temperaturen unter 5 Grad zu schneiden, da das Holz zu brüchig ist und zu viel Schaden angerichtet werden kann.
Der Sommerschnitt
Obwohl die meisten Apfelbäume im Winter geschnitten werden, ist auch der Sommerschnitt ab August von Vorteil. Ein Schnitt im Sommer sorgt dafür, dass die Früchte besser reifen und das zu schnelle Wachstum eines Baumes eingedämmt wird.
Der Saftdruck ist im Sommer niedriger und die Wunden verschließen sich relativ schnell. Im Sommer werden vor allem sogenannte Wasserschosse entfernt und der Baum kann erneut ausgelichtet werden.
Welches Werkzeug brauche ich, um einen Apfelbaum zu scheiden?
Die Gartenschere gehört mit Sicherheit zu eines der wichtigsten Gartenwerkzeuge, die Sie zum Bauschneiden benötigen. Diese sollte besonders scharf sein, damit die Schnittstelle gut und schnell verheilen kann.
Für Äste mit einem größeren Durchmesser eignet sich eine Astsäge. Je nach Größe des Baumes sollte eine Gartenleiter verwendet werden. Um Bauwunden zu behandel, kann Wundwachs eingesetzt werden. Zum Entsorgen der Äste ist ein Häcksler praktisch.
Hier alle benötigten Werkzeuge im Überblick:
- Gartenschere (mit scharfen Klingen)
- Astsäge
- Leiter
- Häcksler
- eventuell Wundwachs
Wie schneide ich einen Apfelbaum?
Die Schnittart und welche Teile des Baumes entfernt werden müssen, unterscheiden sich bei jungen und alten Bäumen. Generell sollten
- beschädigte, tote, kranke, blütenlose
- nach innen wachsende, zu dicht stehende und übereinanderliegende
Äste entfernt werden.
Zusätzlich sollten auch Wasserschosser weggeschnitten werden, da sie dem Baum Energie entziehen. Diese erkennen Sie daran, dass sie schnell und gerade nach oben wachsen.
A. Junge Apfelbäume
Bei jungen Bäumen wird ein Erziehungsschnitt durchgeführt, der die künftige Form des Apfelbaumes festlegt. Optimal eignet sich dafür die „Pyramidenkrone“. Bei der Pyramidenkrone werden der Mitteltrieb und drei gesunde Triebe als Leitäste bestimmt.
Die Leitäste werden circa um ein Drittel gekürzt und fast waagerecht herunter gebunden. Ich benutze dabei einen Kokosstrick, da dieser die Äste nicht zu sehr einschnürt. Der Mitteltrieb sollte auch gekürzt werden und etwa 20 cm länger sein als die Seitentriebe.
Konkurrenztriebe sollten dabei auch entfernt werden, da ein Baum nur einen Mitteltrieb besitzen sollte. Herabhängende und nach oben wachsende Triebe sollten direkt am Ast abgesägt werden.
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B. Alte Apfelbäume
Bei etwas älteren Bäumen ist der Aufbau der Baumkrone schon abgeschlossen. Um die Fruchtbarkeit des Baumes zu erhalten, wird hier der Erhaltungsschnitt durchgeführt. Dabei geht es vor allem darum, dass der Baum besonders viel Licht bekommt.
Weggeschnitten werden alle krummen und überstehenden Äste. Zu schnell wachsende Äste sollten gekürzt werden. Dichte Kronenpartien können Sie auslichten und alte Fruchtzweige sollten auf einen vitalen Zweig zurück geschnitten werden.
Junge, einjährige Triebe erkennt man an der helleren Färbung und sollten nicht zurückgeschnitten werden, da dadurch keine neue Fruchtstämme ausgebildet werden können.
Jeder Schnitt sollte leicht schräg vom Ast weg durchgeführt werden. Scheiden Sie nicht zum Ast hin, da sich dadurch zu viel Feuchtigkeit ansammelt und Krankheitserreger eindringen können.
Was sind die besten Apfelsorten?
- Cox Orange: sie gehören zu den aromatischsten Äpfeln und haben eine perfekte Balance von Süße und Säure.
- Elstar: bissfester Apfel mit besonders viel Saft. Süß im Geschmack. Wird gerne zum Kochen von Apfelmus verwendet.
- Boskop: dieser Apfel schmeckt säuerlich-fruchtig und hat ein festes Fruchtfleisch. Er wird gerne für Apfelstrudel verwendet.
- Jonagold: gelb-rote Schale mit ein wenig Säure. Wird durch die hohe Saftigkeit gern für die Herstellung von Apfelsaft benutzt.
- Granny Smith: saurer Apfel mit wachsiger Schale. Sehr gut als gesunder Snack geeignet.
- Royal Gala: enthält nur wenig Säure und ist bei Kindern beliebt. Kann gut zum Backen verwendet werden.
- Pink Lady: sie schmecken süß, sind knackig und enthalten viel Saft. Wird zum Backen und für Salate oft benutzt.
- Gravensteiner: saftiges Fruchtfleisch und süß-säuerlicher Geschmack. Kann für Apfelsoße genommen werden.
