Wann schneidet man Walnussbäume?

Walnussbäume zu schneiden kann zu einer echten Herausforderung (ähnlich wie bei Obstbäumen) werden. Walnussbäume mit Baumkronen bis zu zehn Metern sind keine Seltenheit, ein regelmäßiger Rückschnitt kann da schon einmal zu einem Kunststück werden.

Die Bäume haben des weiteren auch kräftige Wurzeln im Erdreich und drücken den Baumsaft oder auch ‚Blut des Baumes‘ nach außen. Dies hat zur Folge, dass der Baum bei einem Schnitt sehr stark blutet und die Schnittwunden nur sehr langsam verheilen.

Das richtige Timing für den Schnitt ist also extrem wichtig, damit Sie Ihrem Baum nicht schaden.

Ich verrate Ihnen, wann Sie einen Walnussbaum am besten schneiden sollten und was Sie dabei beachten müssen.

Warum sollte ich meinen Walnussbaum schneiden?

Warum sollte ich meinen Walnussbaum schneiden

Ein Schnitt bei Walnussbäumen ist nicht immer von Nöten, da der Baum auch ohne Zurückschneiden ertragreich ist und gut wächst. Manche Gärtner (mich eingeschlossen) wollen aber trotzdem die prachtvollen Kronen regelmäßig auslichten.

So können Sie bei einem Walnussbaum zum Beispiel in jungen Jahren einen Pflanzschnitt durchführen, der wichtig für die Formgebung der Krone ist. Ein Erziehungsschnitt wirkt sich positiv auf das Wachstum des Baumes aus und ein Korrekturschnitt kann bei älteren Bäumen durchgeführt werden.

Wann sollte ich meinen Walnussbaum schneiden?

Wann sollte ich meinen Walnussbaum schneiden

Wie bereits erwähnt reagieren Walnussbäume auf einen Schnitt sehr empfindlich. Walnussbäume sollten also auf keinen Fall mit anderen Obstbäumen und deren Schnittterminen verglichen werden.

Der perfekte Schnitttermin für einen Walnussbaum ist im Spätsommer, also von Mitte August bis Ende September, da der Saftdruck zu dieser Zeit am schwächsten ist. Zu starker Saftverlust kann beim Zurückschneiden zur Schädigung des Baumes führen.

Die Bäume bereiten sich im Spätsommer bereits auf die Winterruhe vor und produzieren deswegen weniger Saft. Einen Walnussbaum im Winter zu schneiden kann riskant sein, da die Schnittwunden nur langsam verheilen und der Baumsaft gefrieren kann.

Außerdem haben auch andere Schädlinge wie Pflanzenpilze durch den hohen Saftanteil die Chance, in das Bauminnere vorzudringen und den Baum zu beschädigen. Ab Anfang Oktober sollten keine Schneidearbeiten mehr an Walnussbäumen durchgeführt werden.

Einige Gärtner verwenden Baumwachs, um das Bluten des Baumes zu reduzieren. Unter dem Wachs können sich jedoch Pflanzenkrankheiten ansammeln und das Wachs hält durch die hohe Flüssigkeit nicht gut.

Ich empfehle, die Schnittstelle offen zu lassen. Auch stark blutende Triebe werden den Baum nicht komplett zerstören, denn es ist nur die natürliche Abwehrreaktion des Baumes.

Wie scheide ich einen Walnussbaum richtig?

Beim Schneiden eines Baumes sollten Sie zunächst darauf achten, dass Sie das richtige Werkzeug haben. Bei jedem Schnitt sollten Sie Gartenhandschuhe tragen, um Verletzungen zu vermeiden.

Für dünne Äste und Zweige können Sie eine Amboss- oder Bypass-Schere verwenden. Da Walnussbäume sehr hoch wachsen, eignet sich auch eine Teleskop-Schere ideal, um hohe Zweige zu erreichen.

Des weiteren werden Sie mit Sicherheit eine Leiter benötigen, um an hohe Äste zu gelangen. Legen Sie beim Schneiden am besten ein Laken oder Plane unter, das erleichtert die Aufräumarbeiten. Für dicke Äste benötigen Sie zusätzlich auch eine Astsäge.

Der Pflanzschnitt

Ein Pflanzschnitt wird bei einem Walnussbaum durchgeführt, um die Krone zu formen. Allerdings beginnen Walnussbäume erst ab dem dritten Jahr Seitentriebe auszubilden, deswegen sollten Sie bis dahin warten, um die Krone zu formen.

Nachdem Ihr Walnussbaum Seitentriebe gebildet hat, können Sie einen Mitteltrieb und drei Seitentriebe festlegen. Alle anderen Triebe sollten vollständig weggeschnitten werden.

Die Seitentriebe können Sie um circa ein Drittel kürzen. Der Mitteltrieb kann soweit gekürzt werden, bis er in einem Winkel von 90 bis 120 Grad zu den Seitentrieben steht.

Der Erziehungsschnitt

Bei Obstbäumen sollte ein Erziehungsschnitt regelmäßig durchgeführt werden, allerdings brauchen Walnussbäume diesen nicht unbedingt. Für eine gleichmäßige Krone kann dieser jedoch hilfreich sein.

Schneiden Sie dabei einfach alle steil wachsenden Triebe und Konkurrenztriebe ab und kürzen Sie die Seitentriebe. Damit bekommen ertragreiche Triebe mehr Licht und Wasser.

Der Korrekturschnitt

Durch steil wachsende Triebe kann der Walnussbaum destabilisiert und verformt werden. Vor allem bei älteren Bäumen ist ein solcher Korrekturschnitt angebracht.

Sollte Ihr Baum einen zweiten Mitteltrieb ausbilden, sollte dieser ebenfalls entfernt werden, da es passieren kann, dass dieser abbricht und dem Baum schadet.

Wichtiger Hinweis: Walnussbaum sollte nur in geringen Mengen kompostiert werden. Das Laub des Walnussbaumes enthält Gerbsäure und diese kann den Verrottungsprozess verlangsamen.

Zerkleinern Sie das Laub am besten und kompostieren Sie es in geringen Mengen. Zusätzlich können Sie etwas Steinmehl verwenden, um die Säure zu neutralisieren.

Quellen:

  1. https://baden-wuerttemberg.nabu.de/natur-und-landschaft/landwirtschaft/streuobst/pflege-bewirtschaftung/16146.html

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